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Komm, wir fahren nach Amsterdam

Mit Rainbow-Tours unterwegs

Prolog

Examensarbeit - das bedeutet viel Arbeit und wenig Freizeit. Was bietet sich da besser an, Roland und Sonja.
Hier warten wir noch auf den Bus. Wer hätte das gedacht?
als einen kleinen Ausflug nach Amsterdam zu machen? Natürlich war auch diesmal die Reise wieder durch Rainbow-Tours organisiert. Zum besseren Verständnis empfehle ich daher vorher die Lektüre des Reiseberichtes der Paris-Fahrt.[1][1] Vergleiche Reisebericht Rainbow Paris aus dem Jahre 1999. Wie immer bei meinen Reiseberichten ist er absolut authentisch, und alles ist wirklich so passiert.

Anreise

Die Fahrt sollte am Freitagabend um 23.45 aus Hamburg starten. Mit dabei waren Sonja, Petra und Roland, die in Uelzen zusteigen wollten, und Detlef, den ich in Hamburg kennen lernen sollte.

Wie immer war ich spät dran mit dem Packen meiner Sachen. Immerhin fiel mir dabei ein, dass ich vielleicht doch besser wenigstens einen offiziellen Ausweis mitnehmen sollte. Wer weiß, bei meinem Reiseglück wäre ich vielleicht von irgendeinem Polizisten kontrolliert worden. Dann hetzte ich zum Bahnhof und auf den Bahnsteig, an dem der IR nach Hamburg abfahren sollte. Zur Einstimmung auf Rainbow hatte dieser IR auch gleich 30 Minuten Verspätung. Aber die Bundesbahn ist bekanntlich alles andere als faul und hatte einen in die gleiche Richtung fahrenden ICE 35 Minuten für mich aufgehalten[2][2] Ich liebe Firmen, die sich so verlässlich um ihre Kunden kümmern. und ließ ihn mich sogar ohne Zuschlag befahren.

So reiste ich komfortabel 'gen Norden, durchfuhr dafür allerdings meinen Treffpunkt mit Sonja, Petra und Roland. Dank moderner Technik und SMS konnte ich sie aber rechtzeitig vor der Verspätung des IR warnen und drohte, sie in Hamburg in Empfang zu nehmen. Der SMS hielt meine Nachricht allerdings für relativ unwichtig und verzögerte die Auslieferung, damit die drei in Ruhe ein bisschen Sport machen und den Zug von vorne nach hinten und noch einmal umgekehrt absuchen konnten.

In Hamburg merkte ich schnell, dass viele Züge Verspätung hatten. Rekord war dabei (nach Anzeigetafel) ein ICE mit 120 Minuten, was aber wohl nur daran lag, dass die Anzeigetafel keine größeren Werte darstellen konnte. Auf Anfrage erfuhr ich dann, dass die Bahn Opfer eines erfolgreichen Selbstmordanschlages geworden war. Schließlich trafen wir uns dann doch alle im Hamburger Hauptbahnhof und gingen zum ZOB.

Dort wartete gleich die erste große Enttäuschung auf uns. Wir hatten alle auf Philipp[3][3] Vergleiche Fahrt nach Paris. als Reisebegleiter oder wenigstens auf gleichwertigen Ersatz gehofft. Petra.
Petra.
Leider stellte sich Anuschka vor, die langweilig und irgendwie auf den ersten Blick eventuell sogar ein wenig kompetent wirkte.[4][4] Das hatten wir nun wirklich nicht erwartet. Mit den Überraschungen ging es weiter, war doch der Bus tatsächlich pünktlich da und fuhr nur zehn Minuten verspätet ab. Erstaunlich nur, dass schon etliche Leute im Bus saßen, obwohl die Fahrt doch erst hier beginnen sollte. Unser Busfahrer "Ich-steige-in-Bremen-aus" war anscheinend extra von Rainbow speziell geschult worden und stellte einen neuen Rekord auf: Nach ca. 20 Sekunden musste er zugeben, dass er sich schon verfahren hatte.[5][5] Das war schon mehr nach unseren Erwartungen.

Anuschka hatte nicht behauptet, dass der Bus "doch wirklich nicht so schlecht ist", was uns eigentlich schon lange hätte warnen müssen. Es zog in dem Bus wie Hechtsuppe. Eine Anfrage bei "Ich-steige-in-Bremen-aus" ergab allerdings, dass alle Belüftung aus sei. Anuschka verstand es dafür prächtig, uns darüber hinwegzutrösten. O-Ton. "Das liegt am Bus. Unsere Busse sind nun mal nicht die besten. Dafür sind wir ja bekannt." Also kamen wir ein wenig kalt und zugig nach Bremen.

Bremen muss eine sehr unübersichtliche Stadt sein. "Ich-steige-in-Bremen-aus" war nämlich wieder fleißig und verpasste die richtige Ausfahrt. Er fuhr daher einen anderen Weg und war an jeder Kreuzung wieder darüber erstaunt, wo er gerade herausgekommen ist. Nebenbei gab er lauthals ein paar Kalauer von sich, die in die Kategorie "Witze-die-schon-im-Kindergarten-alt-waren" fallen. Es tat ihm sehr leid, dass er in Bremen aussteigen musste, uns dagegen gar nicht sehr. Als Ausgleich dafür kam dann der "Chef" an Board und kutschierte uns nach Amsterdam. Er schien diesen Titel zu Recht tragen zu dürfen, da er auf dem Weg nach Amsterdam weitere Irrfahrten vermied. Außerdem konnte er sogar den Dauerzug mit einem geschickten Handgriff abstellen.

In Bremen füllte sich der Bus bis auf den letzten Platz - so schien es jedenfalls. Nach Anuschkas Liste sollte der Bus ganz voll sein, nach ihrer Zählung sollten noch zwei Plätze frei sein, nach Sichtung der Reihen war dann noch genau ein Platz frei. Dieser Widerspruch war aber dann doch nicht so wichtig, so dass wir gleich starten konnten. Dieser letzte freie Platz füllte sich dann ca. zehn Minuten nach der Abfahrt, wobei eigentlich keiner weiß, woher die Person gekommen ist.

Vor Ort

Wir erreichten Amsterdam gegen halb sieben und stiegen am Bahnhof aus, der wahrscheinlich eines der größten Hotels von Amsterdam sein dürfte. Haus in Amsterdam.
Haus in Amsterdam.
Auf jeden Fall übernachteten dort mehr Menschen, als in einem durchschnittlichen Heinokonzert sitzen dürften. Anschließend machten wir uns auf, die noch völlig verschlafene Stadt zu erkunden. Dabei sahen wir mal wieder eine Menge Museen und Gebäude, die ich hier aber schon aus rechtschreibtechnischen Gründen gar nicht erst versuche niederzuschreiben. Besonders erwähnen möchte ich dabei das "Anne Frank Haus", dessen Besichtigung trotz Schlange davor wirklich lohnt. Auch eine Grachtenrundfahrt stand natürlich mit auf unserem Programm.

Bemerkenswert verlief ein Restaurantbesuch am frühen Abend. Nach dem Essen fragte Petra nach den "Restrooms", worauf die Kellnerin uns etwas über "Bedrooms" erzählen wollte. Entweder sahen wir wirklich so müde aus, oder sie meinte, bei einer geschlechtlich gemischten Gruppe sei das nach dem Essen so üblich. Ich verließ dann als Erstes das Lokal und hatte plötzlich die Klinke in der Hand. Nach einer notdürftigen Reparatur durch die Kellnerin, die schon ein bisschen genervt von uns war, Sonja.
Sonja bei der Grachtenrundfahrt.
da Detlef auch schon einen Teil der Fensterdekoration zerstört hatte, durchquerte Sonja die Tür, nicht ohne die Türklinke auch zwischenzeitlich in der Hand gehabt zu haben. Sie setzte die Klinke allerdings so schlecht wieder auf, dass der darauffolgende von uns gar nicht mehr das Lokal verlassen konnte. Wir öffneten ihm von außen, gaben der Kellnerin die Klinke in die Hand und machten uns alle schnell von dannen.

Rückreise

Als wir um kurz vor eins Amsterdam verließen (auch hier war der Bus relativ pünktlich) wurde uns von Silvia offenbart, dass Anuschka nicht mit zurückkommen würde.[6][6] Sind wir wirklich so abschreckend? Silvia war mit Herz und Seele bei Rainbow dabei. Sogar einen Applaus wollte sie hören, als der Busfahrer uns sicher nach Hamburg zurück gebracht hatte. Ich weigerte mich schon deswegen, weil eben dieser Busfahrer keine Stunde vorher an einer roten Ampel so knapp zum Stehen kam, dass die vierte Reihe im Bus ihm sagen musste, als wieder grün war. Oder verglich Silvia die Busfahrt eventuell mit einer Notlandung?

Epilog

Tja, auch das war wieder nur ein kleiner Teil der Dinge, die wir erlebt haben. Trotzdem habe ich auch diesmal keine Dinge erfunden. Sie sind wirklich so passiert. Bastelt euch am besten mal eine kleine lustige Gruppe und probiert so eine Fahrt selbst aus. Wo kann man sonst heute noch richtige Abenteuer erleben?